Einführung

Der Anwendungsbereich des nationalen Verhandlungsverfahrens (nach altem Vergaberecht "Freihändige Vergabe") ist in letzter Zeit stark erweitert worden. Eine Reihe von Bundesländern und Kommunen hat die Wertgrenzen zur Regelvergabe deutlich erhöht. Damit steigt auch die Verantwortung der Vergabestellen. Das Verhandlungsverfahren ist nämlich kein "formstrenges" Verfahren. Es besteht die Möglichkeit, über die Art (technische Spezifikation) den gesamten Vertragsinhalt (kommerzielle Bedingungen) sowie über den Preis der einzukaufenden Leistung zu verhandeln. Die Rechtsprechung verlangt dabei aber die Einhaltung sehr konkreter Regeln, während die Einkäufer/-innen sich andererseits kommunikativ gut geschulten Verkäufern gegenüber sehen.

Zielgruppe

Vorgesetzte, Führungskräftenachwuchs und Beschäftigte im Einkauf, die ihre kommunikative Kompetenz bei der Gesprächs- und Verhandlungsführung im Rahmen von vergaberechtlichen Entscheidungen weiterentwickeln wollen.

Ihr Nutzen

Dieses Seminar kombiniert die vergaberechtliche Sicht mit der notwendigen Gesprächs- und Verhandlungskompetenz. Der Schlüssel zum Erfolg ist die kommunikative Kompetenz bei der Gesprächs- und Verhandlungsführung im Einkauf. Das Seminar soll dazu beitragen, diese Kompetenz weiterzuentwickeln.

Inhalt

- Die Grundsätze der öffentlichen Auftragsvergabe: Das Wettbewerbs- und das Wirtschaftlichkeitsprinzip - Neutralität, Transparenz und Ordnungsmäßigkeit - Das Verhandlungsverfahren als zulässige Vergabeart - Möglichkeiten und Grenzen: Ausnahmetatbestände und Ermessensspielräume - Dokumentation/Vergabevermerk - Spezielle Aspekte aus der aktuellen Rechtsprechung - Nutzen und Wirtschaftlichkeit erreichen durch erfolgreiche Verhandlungen - Interne Gespräche mit den Fachabteilungen optimieren und Verhandlungen mit Lieferanten erfolgreich gestalten - Überzeugungskraft gewinnen - eigene Potentiale erkennen und ausbauen, innere Hürden überwinden - Gewinnen ohne zu (be-)siegen, überzeugen statt überwältigen - Das Kommunikationsmodell - Verbale Kommunikation: Argumentation, Einwand, Fragen, aktives Zuhören, Feedback - Wenn Konflikte drohen: Abwehr von unfairen Methoden (Manipulation, Provokation, Aggression, emotionale Erpressung) - Fallstudien: Gesprächs- und Verhandlungsstrategie als Voraussetzung für Erfolg, Ziel, Vorbereitung, Gesprächsklima und -ablauf - Vereinbarungen: Gesprächs- und Verhandlungssituationen, Rollenspiel